Schaubaden mit Peter?
Naja, da muss ich erstmal erzählen, dass Peter eine Gartenamsel ist. Genauer gesagt, der Amselhahn, der fleißig Würmchen sammelt, mir fast auf dem Fuße folgt, wenn ich in der Erde gewühlt habe und abends auf Nachbars Kirschbaum ganz oben sitzt und seine Liedchen trällert. Ich weiß nicht, ob es tatsächlich immer der Selbe ist. Bei mir heißen nämlich alle männlichen Amseln Peter. Und die weiblichen Beate. So einen Peter hatte ich immer, im alten Garten in Markranstädt, in meinem Haus damals, und jetzt eben im Gastgarten.
Im Gastgarten wird gerade gebaut. In der Bauplane, die alles abdecken soll, hatte sich eine wunderbare Pfütze gebildet. Es dauerte nicht lange und mein Peter flog an. Peter nahm erst einmal ein gepflegtes Fußbad.
Dann ging es mächtig zur Sache. Der kleine Kerl tobte sich im Wasser aus, veranstaltete wahrscheinlich nur für mich dieses „Schaubaden mit Peter“.
Und wie er danach so da saß, wie ein begossener Pudel, mich ansah als würde er fragen wollen: „Na, was sag’ste jetzt?“, musste ich schallend lachen. Jaja, mein Gartenamselich, der jetzt aussah wie ein arg zerzauster Hahn, hatte mich zum Lachen gebracht. Das war mir nämlich abhanden gekommen in den letzten Tagen.
Ach, ich schreibe jetzt nicht darüber, was mir so die Füße weggezogen hat. Die Nachrichten der letzten Tage kennt jeder, den Medienrummel darum und die Reaktionen der Mitbürger darauf auch. Ich werde mehr filtern müssen, meine eigene Auffassung wahren und daran glauben, dass ich nicht alleine bin mit meinem Glauben an ein friedliches Miteinander im Einklang mit der Natur. Nicht mehr und nicht weniger will ich.
Na, dann flieg mal wieder, Peter, zu deinen Würmchen und zu deiner Brut. Du, in deinem Badezuber, hast mir mein Lachen wieder gegeben. Dafür bekommst du heute einige Sonnenblumenkörnchen extra.
Und ich werde mich mit der Kamera vorbereiten auf das nächste Schaubaden mit Peter.
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