Ach, wenn ich die Ute nicht hätte! Und Freundlichkeit.
Von ihr habe ich schon so so manchen Tipp bekommen im Laufe meiner Bloggerei. So auch jetzt wieder.
Als mein Wollpullover fertig war, hab ich es mit den gewollten und geplanten Löchern zu gut gemeint. Ich habe mir besondere Mühe gegeben und jedes fein umhäkelt.
„Ist da noch ein zusätzliches Knopfloch unter den Knöpfen?“, fragte die Ute.
Ja, stimmt, so sah mein Werk aus. Sollte es aber nicht.
Also habe ich mich heute auf mein Sofa gehockt und alles Gehäkelte wieder abgepiepelt. Ja, ja, gepiepelt, denn es war arg mühselig. Ich wollte ja nichts kaputt machen. 
Jetzt ist es wieder besser. Danke, Ute.
Seit voriger Woche habe ich einen neuen Rheumatologen. Gut so, den jetzt ist die Zeit, wo ich ihn am meisten brauche. Es ist nicht verwunderlich, dass meine Gedanken vom Gestrickten aus Schafwolle auf den Rheumatologen schwenken. Beides ist gerade wichtig.
In der Praxis habe ich mich sofort wohlgefühlt. Warum? Weil es nicht nur die ärztliche Behandlung, sondern auch viel wohltuende Freundlichkeit gab, von allen, die da arbeiteten. Den beiden Helferinnen hörte ich erst ein Weilchen zu, dann musste ich sie ansprechen:
„Ihr beiden kommt aus Sachsen-Anhalt, gell?“
„Ja, wir kommen jeden Tag von dort nach Leipzig. Woher wissen Sie das?“
„Ich höre so etwas, habe ein halbes Leben an der Grenze zu Sachsen-Anhalt gewohnt und zum Schwof wurde ich immer zum Grenzgänger.“
Die beiden fingen an zu lachen: „Ja, uns jeht es jut.“
Es war schön, mal so richtig zu lachen. Wir machen das viel zu wenig.
Schade, dass Freundlichkeit oft als Schwäche oder Anbiederei gewertet wird. Dabei kann man doch Stinkstiefeln gut aus dem Weg gehen, nicht wahr?
Das erste ist für meine Sehne, das Zweite für die Freundlichkeit und das Lachen. Und das dritte erzähle ich andermal.
Der Beitrag Freundlichkeit. erschien zuerst auf Spinnradgeschichten.