Diese Woche hatte es in sich. Ich hatte einige Arztbesuche zu absolvieren und das nimmt mich eh immer ein bisschen mit. So ist das eben in meinem Leben. Geimpft werde ich beim Rheumatologen. Wann das sein wird, weiß ich noch nicht. Ich bekomme Bescheid.
Mein Doktor ist genau so ein Arzt, wie ich ihn mir wünsche: gründlich, gewissenhaft, einfühlsam und immer für seine Patienten da. Er würde auch Nachtschicht machen wegen der Impferei. Die Menge an Impfstoff ist leider sehr überschaubar.
Ich warte, denn es gibt Menschen, die sich nicht zurückhalten können von allen Kontakten, Lehrer z.B. oder medizinisches Personal, Dienstleister, Tätige im Verkauf. Die sollten besonders geschützt werden.

Am andren Tag musste ich zum Zahnarzt. Herr E. auch. Und so sind wir also los gestiefelt. Über solche Entfernungen habe ich mir früher nie Gedanken gemacht. Jetzt war ich mächtig stolz, dass ich Hin- und Rückweg geschafft habe.
Ich habe mir von unterwegs Gundermann oder Gundelrebe von der Wiese mitgebracht. Zwei Pflänzchen dürfen jetzt auf meinem Balkon weiter wachsen und ihr Leben genießen. Gundermann kann man auch im Pflanzenversand bestellen. Aber warum?

Die Taube in der Birke vor dem Haus hat ihr Nest aufgegeben. Sie saß in Schnee- und Hagelschauern tapfer dort oben. Jeden Morgen habe ich erstmal nach ihr gesehen. Dann aber war das Nest plötzlich leer und verlassen. Wahrscheinlich gehört so etwas zum Leben auch einfach dazu. Mich macht es dennoch traurig und ich hoffe, dass es der Taube wenigstens gut geht.
Auf der anderen Straßenseite dagegen ist Familie Rabe schon mit Füttern beschäftigt. Beide Eltern tun das. Und wenn die hungrigen Mäuler gestopft sind, legt sich einer der Eltern ins Nest, um die Jungen zu wärmen. Ich freue mich immer so, wenn ich das sehe. Mir wird da richtig warm ums Herz.
Eine Elster kommt jetzt immer alleine daher. Ich schätze, die Zweite sitzt auch brütend in ihrem Nest, denn bisher war das Pärchen unzertrennlich.
Herr E. hat mir heute Blumen geschenkt. Ich mag ja keine Schnittblumen, also hat er die Blühwiese meiner Lieblings-Agrargenossenschaft unterstützt. Dort wird es bald wieder blühen und summen. Und vielleicht schaffe ich es auch in diesem Jahr bis dorthin, um zu fotografieren und mich zu freuen.
Und jetzt zeichne ich noch ein bisschen.
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