Als Schlafschaf wurde ich mal bezeichnet. Das war eine junge Frau, die aus ihrer Telegram-Gruppe nicht mehr heraus kommt. Was soll es?
Ich behalte aber lieber schöne Begebenheiten in Erinnerung. Und so eine Begebenheit gab es heute, eine die Hoffnung macht, dass das enger Zusammenrücken, das Zusammenhalten in schwierigen Zeiten, doch möglich sein kann. Davon und von meinem Schlafschaf will ich heute erzählen.
Beschäftigung
Ich habe mich daran gewöhnt, dass jetzt, zu Corona-Zeiten, alles etwas anders ist. Feiern in der Familie oder mit Freunden, Kino- oder Theaterbesuche, Vorlesungen an der Uni, der Literaturtreff, meine Veranstaltungen, das wird es erstmal alles nicht geben. Da kann ich nun dagegen anrennen, mich hinsetzen und mich in Traurigkeit ergeben, ich kann aber auch nach Beschäftigungen suchen, die mich das alles etwas vergessen lassen.
Ich schenke gerne. Kaufen kann ich nicht viel, aber machen kann ich. Wenn ich meine Wolle am Wickel habe, vergesse ich das Unangenehme um mich herum. Wolliges hat mir schon einmal geholfen über eine schwere Zeit zu kommen.
Eigentlich sollte man das lernen, wenn alles in Ordnung ist. Geht es einem mal nicht gut, ist es schwer, sich neuen Beschäftigungen zu stellen.

Ich stricke wieder und kann da auch mal alleine sein. Zu den Socken aus selbstversponnener Schurwolle wird es noch Armstulpen geben. Ich habe aber auch noch etwas zum Nadelfilzen und auch noch einen Teppich geplant. Langeweile wird garantiert nicht aufkommen.
Nachbarschaftshilfe
Wenn man neu ist in einem Haus mit mehreren Etagen, dann ist man erstmal fremd. Die anderen müssen halt schauen, wer da bei ihnen eingezogen ist. Und man selber braucht auch Zeit zum Orientieren.
Ein Nachbar hatte uns gesehen beim Werkeln. (Ich beschreibe es jetzt nicht näher.) Ach ja, wir haben noch immer nicht alles fertig. Heute sprach er uns an.
Er hat früher in dem Bereich gearbeitet, hat die nötigen Geräte und er wäre gerne bereit, zu helfen. Wir bereiten nun alles vor und nehmen seine Hilfe dann gerne an.
Dieses kleine Gespräch, was nur wenige Minuten gedauert hat, gab mir sehr viel, vor allem das Gefühl, nicht mit allem alleine zu sein. Es tat einfach gut und machte Mut. Mal sehen, was ich für die anderen tun kann.
Das Schlafschaf
Jaja, ich habe eines. Und meine Katze hat es nun auch entdeckt. Die Foto-Freaks schauen jetzt mal weg. Ich habe nur ein grusliges Handyfoto. Es war heute ein Tag, an dem es überhaupt nicht richtig hell wurde und nun wurde es auch noch dunkel. Ich musste mich sputen, denn Penny merkt das sofort, wenn ich um sie herum turne.
Egal, man sieht, was ich meine.
Die Penny hätte so gerne mit meiner anderen Katze geschmust und gekuschelt. Die aber hat ihr was gehustet. An sie durfte keine andere Katze heran. Jedesmal gab es Tatzenhiebe.
Nun hat die Penny mein Schlafschaf entdeckt. Das haut und faucht nicht, ist geduldig und lieb. Ich bin es nun los, es wohnt jetzt bei Penny.

Der Beitrag Ich bin kein Schlafschaf, aber ich habe wohl eines. erschien zuerst auf Spinnradgeschichten.