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Channel: Gudrun, Autor bei Spinnradgeschichten
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Mit mir ist manchmal nicht gut Kirschen essen. Aber nur manchmal nicht.

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Nein, gut Kirschen essen ist mit mir wirklich manchmal nicht. Das kommt vor. Um echte Kirschen vom Baum aus Nachbars Garten geht es heute in meinem Beitrag.

Handyfoto aus dem Garten

Ich war nicht sehr oft im Garten in diesem Jahr, aber trotzdem konnte ich zusehen, wie der Kirschbaum des Gartennachbarn blühte, wie Vögel ihre Vogelhochzeiten dort abhielten, wie aus den Blüten kleine Kirschen wurden. Und jetzt waren sie hakt reif.

Die Männer kletterten auf den Baum und pflückten. Die Ernte fiel üppig aus und so konnte ich auch viele Kirschen abhaben zur weiteren Verwendung und Verarbeitung. Ich war an diesem Tag nicht im Garten. Und wisst ihr, was mir so richtig gut getan hat? Dass man mich vermisst hat.

Die Besten habe ich gleich eingekocht. Alle anderen habe ich aufgeschnitten, nach unbeliebten Bewohnern abgesucht, die Kerne herausgepulkt. Aus ihnen wurde Marmelade und ein feiner Kirschsirup. Ich weiß, dass es erst so richtig schmeckt, wenn es ein Weilchen ziehen und ruhen konnte. Von den Resten, die nicht mehr ins Glas passten, habe ich aber schon gekostet und alles für gut befunden.

Eigentlich kenne ich das so. Bei uns zu Hause wurde in den Sommermonaten gesammelt, geerntet, getrocknet eingekocht oder anders konserviert. Ich habe als Kind geholfen, denn ich flitzte im Winter ganz fix in den Keller, wenn ich ein Glas Erdbeeren hoch holen sollte. Im Winter aßen wir all das, was wir im Sommer haltbar gemacht hatten. Und ich will das weder so machen.

Ich will im Februar keine Erdbeeren essen, die aus Südafrika heran gekarrt wurden. Versteht mich Recht: Es geht nicht um „das sich leisten können“. Es geht um das „nicht wollen“, weil es einfach unökologisch ist und auch der Aufdruck „Bio“ daran nichts ändert.

Einen Tag habe ich über meinen Kirschen gesessen und es war heiß. So lange hat es gedauert, weil ich Pausen machen musste. Manchmal konnte ich einfach nicht mehr sitzen. Als ich fertig war hätte ich am liebsten alles, fein ordentlich aufgereiht, in der Küche stehen lassen, weil mich der Anblick meiner Schätze so erfreute.
Ein Tag ist viel Zeit, aber ich komme damit im Winter wieder ein ganzes Stücke weiter, weil ich dann mit Hochgenuss auch noch Kirschen essen kann und an den Sommer, die Sonne und den Garten denken kann. (Die Kerne verarbeite ich gerade zu einem Kirschkernkissen zum Verschenken.).

so kann man auch im Winter Kirschen essen

 

Der Beitrag Mit mir ist manchmal nicht gut Kirschen essen. Aber nur manchmal nicht. erschien zuerst auf Spinnradgeschichten.


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