Heute hatte ich Besuch auf dem Balkon: Hummeln. Schön warm war es, ich habe jetzt einen Sonnenschutzvorhang am Balkon und ich war fast den ganzen Tag draußen .
Gestern hatte ich von meinem Balkonkasten mit dem Bienenfreund geschrieben. Eigentlich heißt die Pflanze „Phacelia“, wird aber auch Bienenweide, Bienenfreund, Büschelschön oder Büschelblume genannt. Auf den Feldern wird sie oft nach der Ernte gesät und dient als Gründünger. Insekten wird es freuen.
Genau dieser Balkonkasten war heute umlagert von Hummeln. Ein Gebrumm war das wie vom Polizeihubschrauber aus der Ferne, wenn RB spielt.
Ich hatte mir „Zeuchs“ mit hinausgenommen, Wolle zum kämmen und kardieren. Den Wollkamm ließ ich öfter in den Schoß fallen und sah den Hummeln zu, wie sie eifrig Nektar sammelten. Die Löcher, die ich in die alte Wurzel gebohrt hatte, sind übrigens fein säuberlich verschmiert.
Da fällt mir die Knalltüte aus dem Gartencenter wieder ein. Als ich dort Pflanzen für die Insekten kaufen wollte, fauchte der mich an: „Sinnlos! So hoch fliegen die nicht.“ Mit diesen Worten ließ er mich einfach stehen und ich ziehe mir meine Pflanzen jetzt selber.

Ich freue mich diesmal sehr über meinen Balkon. Da gibt es Futterpflanzen für die Insekten und natürlich auch Nützliches für mich, wie Tomaten, Kräuter, Borretsch, Porree. Der Wettbewerb um die erste Tomatenblüte habe ich verloren. Die im Garten, im Tomatenhaus blühen schon. Macht nichts, meine Pflanzen haben auch schon Knospen.
Heute Vormittag habe ich wieder Wolle gewaschen. Ich habe es bald geschafft und freue mich sehr über meine Schätze.
Eine Freude war das Waschen nicht gerade, denn in meinem kleinen fensterlosen Bad, mit den Händen in doch recht warmen Wasser, wurde es so richtig kuschlig. Die Haare hingen nass am Kopf und tropften, die Brille war eingetropft und ich sah nicht gut, die „Brühe“ lief mir den Rücken hinab und irgendwie kam ich mir vor wie eingepullert. Egal, ich habe es geschafft. Wenn ich jetzt nach dem Duschen auf meinem Balkon sitze, die Hummeln beobachte und meiner Wolle beim Trocknen zusehe, dann überkommt mich eine wohltuende Ruhe. Ich bin sehr zufrieden und ja, ich bin glücklich.
Vor einiger Zeit wurde ich mal etwas vorwurfsvoll gefragt: „Und, wo ist dein Dewanda-Shop?“ (Da gab es die noch.)
Eine nebenberufliche Selbständigkeit, über die ich mir eine Winzigkeit dazuverdienen konnte, wurde von Amts wegen beendet. Wahrscheinlich war die Rechnerei zu groß, wegen der Winzigkeit. Zuerst war ich traurig. Jetzt bekommen die, die ich mag und die es brauchen und schätzen, Wolle oder Wolliges geschenkt.
Und jetzt warte ich auf das angekündigte Gewitter.

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