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Channel: Gudrun, Autor bei Spinnradgeschichten
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Danke sagen. Wie gute Worte viel bewegen können.

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Der Kampf mit mir selber ist noch nicht vorbei. Nein. Noch immer plagen mich Schmerzen. Jetzt ist auch gerade so ein Wetter, was mir eh nie gut bekommen ist. Aber, ich bin guter Dinge. Und so möchte ich heute mal Danke sagen.

Im Sommer hat es bei mir so richtig eingeschlagen. Ich konnte nicht mehr richtig laufen. Jeder Schritt wurde zur Qual, jedes Auftreten wie ein Messerstich ins Knie. Manchmal kamen mir die Tränen, besonders, wenn ich Treppen steigen musste. Es dauerte lange, bis ich in meiner vierten Etage war. Ich war immer froh, wenn mir niemand im Haus begegnete und sah, wie ich mich am Treppengeländer hoch hangelte. (Abwärts war ich arg am Überlegen, ob ich nicht gleich über das Geländer rutsche. 🙂 )

Und dann bekam ich ein neues Medikament, ein Biological, welches verhindern soll, dass mein eigenes Immunsystem seinen eigenen Körper bekämpft.
Ich bin froh, dass es diese Medikamente gibt. Ehrfurcht habe ich schon, Angst ein bisschen auch. Mein Rheumatologe nahm mir viel von der Angst. Der, der das Medikament erforscht und entwickelt hat, bekam dafür den Nobelpreis für Medizin. (Auch hier muss ich Danke sagen.)

Wir erwarten immer, dass man uns bei Unpässlichkeiten eine Tablette gibt und alles ist gut. Kopfschmerzen sind weg, Regelschmerzen sind weg,  Schnupfen ist weg …
So ist es aber meist nicht und so war es auch nicht nach meinen Spritzen. Ich hatte eher das Gefühl, dass das ganze Theater erst richtig losging. Jede Sehne tat mir weh. Und das war fast nicht zu ertragen. Wer schon einmal eine Sehnenscheidenentzündung im Unterarm hatte, kann sich vielleicht vorstellen, wie das ist, wenn man das quer durch den Körper hat. Nachts kam ich nicht zur Ruhe. Sitzen konnte ich auch nicht, weil die „Arschsehne“ betroffen war. (Mediziner mögen mir verzeihen. Ich weiß nicht, wie das Ding heißt.) Laufen und Treppensteigen ging nach wie vor nicht.

Gestern habe ich mir die fünfte Spritze gesetzt und zum ersten Mal habe ich wieder geschlafen in der Nacht wie ein Baby. Es scheint sich zu beruhigen und ich klopfe ganz schnell dreimal auf Holz.

Aber nun möchte ich Danke sagen. Über Wochen hinweg lagen meine Nerven blank und ich habe wirklich darüber nachgedacht, alles zu beenden. Nur Ruhe, keine Schmerzen! Viele Freunde haben mich unterstützt. Sie haben mir geholfen, meinen Einkauf nach oben zu schleppen. Meine Freundin hat mich zum Arzt gekarrt, wenn ich nicht laufen konnte. Es gab aber auch aufmunternde Worte, von Freunden aus dem Landkreis, auch über das Netz. Manche Blogger oder Menschen aus den sozialen Netzwerken kenne ich ja nun schon lange und ganz gut.

Ihr Lieben, ihr wisst vielleicht nicht, wie gut ein aufmunterndes Wort tut. Ich danke euch sehr dafür. Vieles ließ sich so ertragen. Dass ich nicht aufgegeben habe, ist auch euer Verdienst. Ich sehe wieder Licht.

Ich möchte Danke sagen, weil es wieder Licht gibt

Der Beitrag Danke sagen. Wie gute Worte viel bewegen können. erschien zuerst auf Spinnradgeschichten.


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