Weihnachtsfilzen? Hä? Jetzt schon?
Weihnachtsfilzen im Oktober! Nein, verrückt geworden bin ich noch nicht. Aber ehrlich, die Supermärkte verkaufen schon seit dem Sommer Weihnachtsmänner und Pfefferkuchen. Da kann ich auch jetzt schon einwenig Weihnachten machen, auch wenn mir heute noch gar nicht danach ist.
Morgen fahre ich wieder zur Selbsthilfegruppe für Behinderte nach Neukieritzsch. Die Gruppe trifft sich nur einmal im Monat und die Mitglieder haben sich gewünscht, mit der Nadel zu filzen, für Weihnachten. Ostern hatten wir Kücken gefilzt.
Klar, wenn sich die Gruppe im Dezember trifft, dann wird tatsächlich schon Weihnachten gefeiert.
So oft war ich schon mit den Filznadeln unterwegs. Neuland ist es also nicht. Trotzdem kann ich nicht einfach so mein Zeug nehmen und losziehen. Ich habe mich also heute hingesetzt, mit meinem Sohn noch einmal Kaffee getrunken und nebenher Muster für morgen gefilzt. Kunst ist es nicht, aber es musste etwas sein, was in der Zeit fertig wird, denn jeder soll sein Werkstück mitnehmen können. Wer ganz schnell ist, der kann sich am Baumschmuck „austoben“ oder Weihnachtsmotive mit Hilfe von Backförmchen filzen.
Ich probiere vorher gerne aus, so wenig wie möglich farbige Wolle zu benötigen. Wenn man nämlich als Grundlage weiße Wolle nimmt, selbstgewaschene und kardierte, dann braucht man viel weniger von der Farbigen und kann trotzdem tolle Sachen machen. Den Geldbeutel jedenfalls schont es.
Ob nun Weihnachtsfilzen oder etwas anderes, ich freue mich auf die Gruppe. Wir sind quasi schon alte Bekannte. Es wird nicht nur toternst gewerkelt, sondern ganz viel gelacht, geschwatzt, auch mal gealbert. Ernstes um uns herum gibt es genug und dem muss man ab und entfliehen können. Wenn ich dabei helfen kann, werde ich wieder recht zufrieden in meine S-Bahn kraxeln können.
Ob es uns weihnachtlicher wird, wenn ich Bratapfeltee aus dem Norden mitnehme?
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